Web Summit in Lissabon bricht wieder alle Rekorde

2022-12-05

Ukrainekrieg, Rezession und Krisen standen im Mittelpunkt des Web Summits 2022. Anfang November tummelten sich so viele Teilnehmer wie noch nie in der portugiesischen Hauptstadt.

Mit 71.000 Besucher aus 160 Ländern, 2300 Startups, 1050 Redner und 2000 Journalisten hat der der Web Summit wieder einmal alle Rekorde gebrochen. "Mehr geht nicht", freute sich Paddy Cosgrave, der Organisator des Internet- und Techevents. "Wir sind am Limit unserer Kapazitäten angekommen."

Schon in der Eröffnungsnacht am Montag konnte der Web Summit mit einem Überraschungsgast aufwarten: Olena Selenska, die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kam, um persönlich um Unterstützung für die Ukraine zu bitten. Russland würde, so die First Lady der Ukraine, „die modernen Technologien dazu verwenden, um Terror zu verbreiten“, erklärte sie. Darum komme es in der Ukraine auch täglich zu Strom- und Internetausfällen.

Nicht nur politische Prominenz war in Lissabon vor Ort. Tech-Unternehmen aus der Ukraine präsentiert sich auf Europas größter Internetkonferenz: "Wir wollen der Welt zeigen, dass die Tech-Industrie in der Ukraine am Leben ist und weiter wächst. Trotz des Krieges und trotz all des Terrors," sagte Den Smyrnov vom ukrainischen Stand. Insgesamt gebe es, so Smyrnov, rund 5000 Tech-Unternehmen im Land, rund 300.000 Personen seien in dem Bereich beschäftigt. Einer davon ist Alexander Sobolenko. Releaf Paper, sein Unternehmen, produziert Papier aus Laub, eine "absolut nachhaltige Art der Papierherstellung", wie er versichert. Der Firmensitz ist in Kiew, produziert wird im Westen des Landes. "Wir sind hier, um Partner zu finden und auch in anderen Ländern, vielleicht sogar in Deutschland unsere Technologie einzuführen."

In vier Ausstellungshallen drängten sich vier Tage lang Besucher und Aussteller und besuchten Veranstaltungen auf den verschiedenen Bühnen, auf denen Vorträge gehalten wurden. Auf der Centre Stage, der Hauptbühne, wurden derweil die neuesten IT-Trends diskutiert und vorgestellt. Aber auch über die Probleme der realen Welt wurde gesprochen. Das ist ganz im Sinne des Organisators Paddy Cosgrave, der will, dass beim Web Summit auch kontroverse Themen diskutiert werden: "Die Twitter-Übernahme durch Elon Musk zum Beispiel, die Ukraine oder der sich verschärfenden Wirtschaftskrieg - all das sind unsere Themen. Der Web Summit soll ein Spiegel der Gegenwart sein und ein Fenster in die Zukunft."

Quelle: DW

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