"Made in Portugal" boomt

2023-02-01

Portugal ist zu Europa größtem Fahrradhersteller aufgestiegen. Auch andere Branchen interessieren sich zunehmend für Produktion in dem Land - zumal Lieferungen aus Asien weiterhin stocken.

Fachleute sprechen von "Nearshoring”: Durch die Corona-Pandemie sind immer wieder Lieferketten gerissen. Einige Unternehmen verlagern Produktionen nun wieder nach Europa. Luís Castro Henriques, Präsident der portugiesischen Außenhandelsagentur AICEP, sagt:  "Deutsche Unternehmen haben bemerkt: Ich brauche Zulieferer in der Nähe. Mit Covid stiegen die Investitionsanfragen deutlich."

Besonders die Radhersteller profitieren in Portugal. Viele sprechen von einer Reindustrialisierung. Ein ganzes Cluster von Zulieferern und Herstellern ist bei Porto entstanden. Anfangs "Bike Valley" genannt, nun "Bike Value", produzieren hier rund 60 Unternehmen.

Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat kürzlich untersucht, welche Faktoren für die Standortwahl von Industrieunternehmen wichtig sind. In einem internationalen Vergleich erreichte Portugal vor allem im Bereich "Kosten" einen überdurchschnittlich guten Wert. Das dürfte zum Teil an günstigen Energiekosten liegen: Portugal bezieht seinen Strom bis zu 80 Prozent aus regenerativen Quellen. Aber auch an niedrigen Löhnen: Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes liegen die Arbeitskosten je Stunde in Deutschland bei 37,30 Euro - in Portugal bei 14,70 Euro.

In der Rangliste des IW erreichte das Land ebenfalls überdurchschnittliche Werte im Bereich "Staat". Bewertet wurden hier die Effizienz von Regierungen, unternehmerische Freiheiten und Rechtsstaatlichkeit. Ein sicheres, vertrauenswürdiges Umfeld ist vor allem IT-Unternehmen wichtig. Fachkreise sprechen von "Friendshoring".

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