Die portugiesische Wirtschaft könnte im ersten Quartal dieses Jahres einen deutlichen Sprung machen.

Das liegt auch am Basiseffekt von 2021: Vor einem Jahr war die Wirtschaft wegen des zweiten Lockdowns in der Covid-19-Pandemie eingebrochen.

Die Ökonomen von der Lissabonner Universität ISEG rechnen damit, dass das BIP im ersten Quartal 2022 ein Wachstum von "rund 10 Prozent" verzeichnen wird. Diese Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist zwar aussagekräftig, hat aber einen "ziemlich ausgeprägten" Basiseffekt, da die Wirtschaft Anfang 2021 aufgrund des zweiten Lockdowns um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr schrumpfte und bereits 2020 geschrumpft war (-2,6 Prozent).

Die Wirtschaftswissenschaftler stellen fest, dass das Vertrauen der Verbraucher und der Unternehmen in der Europäischen Union im Januar erneut gesunken ist und damit der negative Trend seit November anhält. Es gibt jedoch Länder, in denen sich die Entwicklung bereits umgekehrt hat, und in Portugal war die Entwicklung uneinheitlich, mit einem Rückgang im Dienstleistungssektor, aber einer positiven Entwicklung in anderen Sektoren und bei den Verbrauchern. Selbst wenn es sich nur um einen Basiseffekt handeln sollte, dürfte das Wachstum der Wirtschaft im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr beträchtlich sein, vermuten die ISEG-Ökonomen.

Höchstwahrscheinlich wird das Wachstum gegenüber dem Vorquartal positiv bleiben, da die Aktivitätsbeschränkungen in der aktuellen Phase der Pandemie nun aufgehoben werden. Dennoch könnte sich das Wachstum gegenüber den 1,6 Prozent des vierten Quartals 2021 verlangsamen.

Die ISEG-Konjunktursynthese vom Januar kommentiert auch die Daten des Nationalen Statistikinstituts (INE) für 2021 und bestätigt die Analyse der Online-Wirtschaftszeitung ECO: Demnach war die Aufwärtskorrektur des BIP vom ersten zum dritten Quartal für das Wachstum von 4,9 Prozent verantwortlich – ein Wert der über den optimistischsten Prognosen lag.

Quelle: ECO